Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Am 12. Oktober 1769 ließ Markgraf Christian Friedrich Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach
und Brandenburg-Beyreuth folgendes Schreiben an die, wie es hieß, hochwürdig und hochgelarnte
Mitglieder der Bayreuthischen Landesuniversität erlangen.
Sie können es mitlesen, wir glauben sicherlich euch auf keine angenehm und einringendere Art
von unserer ununterbrochenen Sorgfalt vor das Lustre unserer lüblichen Akademie zu
erlang überzeugen zu können, als wenn wir euch andurch gnädigst bekannt machen, als
dasselbige mit und nebst dem verehrungswürdigen Namen ihres verewigten Stifters auch den
unsrigen führen und von nun an Academia Friderico Alexandrina genennt werden solle.
Seit dem 12.
Oktober 1769 trägt die 26 Jahre zuvor gegründete Allanger Friedrichs Universität, also den
Namen Friedrich Alexander Universität. Mit Schreiben vom 5.
Dezember 1769 erhielt sie von demselben Jahr errichteten in Ansbach amtierenden Universitätsdeputation
auch ein neues Siegel, das von dem Ansbacher Hofmedailleur Gotzinger gestochen wurde und
dem neuen Namen Rechnendruck. Es zeigt die Brustbildnisse der beiden Namensgeber
Malgraf Friedrich und Malgraf Alexander einander einträchtig zugewandt. Das heutige Siegel,
Sie sehen es im ehemaligen Logo der Universität unten links, das heutige Siegel mit den beiden
parallel blickenden Brustbildnissen Friedrichs und Alexanders geht erst auf einen neuen Entwurf
zurück, der unter Ludwig I. von Bayern in einem Akt neuerlicher Traditionsbildung 1832
genehmigt wurde, nachdem unter Maximilian I. Joseph das alte Siegel durch ein königlich
bayerisches Siegel mit dem von zwei Löwen gehaltenen und begrünten Raudenschild ersetzt
worden war. Wie die Professoren Johann Georg Kraft und
Heinrich Friedrich Delius in einer für das Publikum bestimmten ausführlichen Nachricht
von der gegenwärtigen Einrichtung hiesiger Universität 1768 bis 1771 schrieben, war die
Aufnahme des Namens Malgraf Alexanders in die Benennung der Universität nichts anderes
als die, Zitat, allerfeierlichste Erklärung, dass er seiner Akademie ein zweiter Stifter
sein wolle. Die Friedrich-Alexander-Universität Allange-Nürnberg
wirdigt Malgraf Alexander bis heute als den zweiten Gründer der Universität, der durch
die Erhöhung ihrer Kapitalausstattung und weitere Maßnahmen entscheidend zu ihrer Förderung
beigetragen hat. Sein Geburtstag, der Geburtstag Alexander Malgrafs von Brandenburg-Ansbach
und dann ab 1769 auch Malgraf von Brandenburg-Beyreuth, jährt es sich in diesem Jahr am 24. Februar
zum 275. Male. Auch dies ist ein Grund ihn in diesem Symposium zu berücksichtigen, dass
dem Gründer der Universität Malgraf Friedrich von Brandenburg-Beyreuth gewidmet ist. Aber
ich versichere Sie, es ist auch hier nicht darin gedacht, den Beitrag im Stile Spätbarocker
Panegürik oder Agiografie zu halten. Als Malgraf Alexander, der seit 1757 das untergebirgische
Fürstentum Ansbach regierte, mit dem Tode des kinderlosen Malgrafen Friedrich Christian
am 20. Januar 1769 die Herrschaft über das obergebirgische Fürstentum Bayreuth antrat,
schien es seit einiger Zeit, als sei die Friedrichs-Universität Allange im Niedergang begriffen.
Wir haben gerade eben über die Zeit unter Friedrich von Brandenburg-Beyreuth gehört,
aber vor allem dann unter der Regierung Friedrich Christians hatte eine Entwicklung eingesetzt,
die bereits Gerüchte hervorrief, als wolle die Bayreuthische Landesregierung die Allanger-Universität
eingehen lassen. Freigebotene Lehrstühle blieben zum Teil längere Zeit unbesetzt. Die Zahl
der Neuimmatrikulationen nahm seit 1763 im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren drastisch
ab und hatte mit 48 Neueinschreibungen im Jahr 1768 ihren Tiefstand erreicht. Dies lag nur
zum Teil an dem als entscheidungsschwach geltenden Malgrafen selbst, der noch vor seinem Regierungsantritt
der Universität 1762 eine stattliche Stiftung von 18.000 Gulden übermacht hatte. Die Zuwendung,
von der ein Rest von 2.000 Gulden erst nach Friedrich Christians Tod 1771 ihrem Empfänger
zu der Universität zugehen konnte, änderte nichts daran, dass die Universität unter
einer zu geringen faktischen Abnahme begriffenen Dottierung, die von vornherein nicht ausgesprochen
üblich war und unter einem mangelnden Interesse der Regierung in Bayreuth litt. Bereits am
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:43:02 Min
Aufnahmedatum
2011-05-13
Hochgeladen am
2011-05-20 10:17:50
Sprache
de-DE